Meditation und Reflexion

IM GESPRÄCH MIT MIR, MIR SELBST UND ICH

 

Meditation ist in den letzten Jahren zu einem echten Modewort geworden. Mit Meditations-Apps wie Headspace und Calm, einer Menge geführter Meditationen auf YouTube und sogar Meditations-Challenges scheint die Praxis der Meditation ihren Popularitätshöhepunkt erreicht zu haben.
Ich habe vor vier Jahren mit dem Meditieren begonnen, nachdem ich mich endlich dazu entschlossen hatte, Hilfe in Anspruch zu nehmen, um an einigen tief verwurzelten Ängsten und Traumata zu arbeiten. Früher war ich davon überzeugt, dass ich alles alleine bewältigen und lösen könnte. Eine Vorstellung, die ich immer noch für richtig halte, da ich glaube, dass es unsere Aufgabe und Entscheidung ist, an uns selbst zu arbeiten. Aber inzwischen ist mir klar geworden, dass wir manchmal um Hilfe bitten müssen, um die richtigen Werkzeuge und Anleitungen zu haben, damit wir so gut wie möglich an uns selbst arbeiten können.

 

ICH HABE BESCHLOSSEN, EINIGE MEINER ÄNGSTE SCHRITT FÜR SCHRITT ZU BEWÄLTIGEN, SIE ZU AKZEPTIEREN UND LOSZULASSEN.

 

Vor vier Jahren hatte ich so etwas wie einen Nervenzusammenbruch. Ich fühlte mich erschöpft, konnte nicht aufhören zu weinen und konnte nicht mehr klar denken. Glücklicherweise hatte ich eine sehr verständnisvolle Freundin, die mich an eine Frau verwies, die Energietherapeutin war. Als eher rationaler Mensch war all dieses Energiezeug für mich vielleicht interessant, aber nichts, woran ich wirklich glaubte. Nun ja … bis zu diesem Tag. Ich rief genau diese Frau an und sie beruhigte mich am Telefon. Sie benutzte kaum Worte. Sie schickte mir einfach Energie und ich fühlte, wie Wärme in meinem Körper aufstieg und meine eigene Energie zurückkehrte. Meine Gedanken wurden wieder klarer und ich hörte endlich auf zu weinen.

Von da an wurde mein Weg bereichert und ich war viel mehr an der Selbsterforschung interessiert. Wir meditierten einmal im Monat, nicht mit geführten Meditationen, sondern indem wir 40 Minuten still saßen und zuhörten, was in uns vorging. Manchmal erschienen Bilder, manchmal nichts wirklich, nur Gedanken, die kamen und gingen. Aber das Erstaunliche war die Erkenntnis, dass man, wenn man still sitzt und sich immer wieder Zeit für sich selbst nimmt, irgendwann anfängt, ohne Hintergrundgeplapper zuzuhören. Uns wird immer beigebracht, dass Meditation dazu dient, den Geist abzuschalten. Und dann sitzen wir da und machen uns ständig Stress, weil wir uns dabei ertappen, wieder an etwas zu denken.

Seien wir ehrlich; die meisten von uns sind noch sehr weit davon entfernt, sich von allem Denken lösen zu können. Wenn wir Glück und Geduld haben, schaffen wir es vielleicht eines Tages. Aber im Moment (und vielleicht auch noch lange) finden die meisten von uns vielleicht Frieden im Prozess des Umschaltens vom Denken zum Beobachten des Denkens . Ich habe beschlossen, Schritt für Schritt an einigen meiner Ängste zu arbeiten, sie zu akzeptieren und loszulassen. Keine schnellen Lösungen mehr wie Ablenkung des Geistes oder Dinge beiseite schieben; sondern ein sanftes, aber kein Bullshit-Tool, um mit mir selbst ins Gespräch zu kommen, mit meinen Ängsten, Hoffnungen, Träumen und unverarbeiteten Traumata.

 

WIR VERBRINGEN TÄGLICH VIELE STUNDEN DAMIT, MIT ANDEREN ZU SPRECHEN, ABER WIR VERGESSEN OFT, MIT DER WICHTIGSTEN PERSON ZU SPRECHEN: MIT UNS SELBST.

Es gibt so viele Dinge und Erinnerungen, denen wir uns nicht wieder stellen wollen, also vergraben wir sie in unserem Gedächtnis und hoffen auf die geringstmögliche Störung. Aber sie schleichen sich hoch, wenn wir es am wenigsten wollen oder erwarten. Diese Erinnerungen und Erfahrungen müssen friedlich beiseite gelegt werden, damit wir weitermachen und uns befreien können. Sich zu befreien ist nicht einfach, aber es ist jede Mühe wert. Wir verbringen Stunden um Stunden am Tag damit, anderen zuzuhören und mit ihnen zu sprechen, aber wir vergessen oft, mit der wichtigsten Person in unserem Leben zu sprechen: uns selbst. Je mehr Sie in Ruhe sitzen und sich auf die Beobachtung konzentrieren, desto mehr werden Sie die Dinge als das sehen, was sie sind. Sie werden Muster erkennen, die Sie hauptsächlich aufgrund von Ängsten geschaffen haben. Und irgendwann werden Sie Wege finden, sie loszulassen. Die meisten von ihnen haben als solche keine Lösungen. Die einzige Möglichkeit, diese Türen zu schließen, ist Akzeptanz. Und Meditation wird Sie dabei unterstützen, diese zu finden. Sie ist wirklich ein großartiges Werkzeug, um Selbstbewusstsein, Geduld, Achtsamkeit, Selbstverbesserung, Stressabbau und Entspannung zu fördern. Und sie ist völlig kostenlos! Ja, diese Apps und Herausforderungen könnten Ihnen dabei helfen, sich darauf einzulassen oder vielleicht die Motivation aufrechtzuerhalten. Aber bedenken Sie: Meditation ist nur für Sie gedacht und erfordert keine Hilfsmittel oder Ergänzungen.

 

LASSEN SIE IHRE GEDANKEN SCHWEPPEN, HÖREN SIE AUF IHRE GEDANKEN UND LESEN SIE ZWISCHEN DEN ZEILEN.

Wenn Sie also das nächste Mal meditieren, machen Sie sich keinen Stress, weil Sie an nichts denken müssen. Entspannen Sie sich und beobachten Sie. Lassen Sie Ihre Gedanken schweifen, hören Sie Ihren Gedanken zu und lesen Sie zwischen den Zeilen, wenn Sie können. Betrachten Sie sie, als würden Sie einer anderen Person zuhören. Ja, Meditation muss erlernt werden und Lernen ist ein schrittweiser Prozess. Aber sie wird nie von dem feurigen Geist gemeistert, der sie wie eine triviale Fähigkeit in unserem täglichen Leben betrachtet. Sie erfordert eine andere Art von Entschlossenheit und ist eine sehr stille und persönliche Leistung.
Alles Liebe und Hari Om <3

Mitverfasst von Sarah und Kris